StartseiteErgebnisseProjekte

Geförderte Projekte Informationen zu den 2019 zur Förderung ausgewählten Projekten


Mutbotschafter*innen werden

Margret Lensges & Markus Görlich, 4. Aachener Gesamtschule, Aachen/Potsdam

Im Projekt Herausforderung verlassen Schülerinnen und Schüler für 17 Tage ihre Komfortzone, um ein selbstgewähltes Herzensprojekt umzusetzen. Diese Projektvorhaben werden über ein halbes Jahr vorbereitet und nach der Umsetzung reflektiert. Ob Alpenüberquerung, der Bau eines Spielplatzes in einem Flüchtlingslager, ein Buch schreiben oder der Aufenthalt in einem Kloster – das sind nur einige der Beispiele, die in den letzten zehn Jahren an verschiedensten Schulen entstanden sind. Unterwegs entstehen viele Geschichten von überwundenen Schwierigkeiten und Grenzen, auf die alle Schülerinnen und Schüler zurecht stolz sind. Wir wollen, dass sie ihre Geschichten in die Öffentlichkeit weitertragen werden, um anderen Schülerinnen und Schülern Mut zu machen, sich auf eine Herausforderung einzulassen. Zu diesem Zweck soll der Social-Media-Auftritt des nationalen Projekts durch Schülerinnen und Schüler aufgebaut werden und auch durch Online-Webinare mit anderen Schulen Vernetzung schaffen. Wir geben den Geschichten der Herausforderer ein würdigen Platz!

Ziele und Zielgruppe
Das Ziel ist, den Schülerinnen und Schülern außerhalb des schulischen Rahmens eine würdige Möglichkeit zur Darstellung ihrer Projekte und Learnings zu geben. Dies ist nicht nur ein wichtiger Teil ihrer persönlichen Reflexion, sondern fördert darüberhinaus den Transfer der erworbenen Kompetenzen in den (Schul-)Alltag, wo sie durch die Verbreitung des Projekts Verantwortung dafür übernehmen, dass auch andere Schülerinnen und Schülern die gleiche Chance bekommen, wie sie selbst. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass insbesondere die Schülergeschichten auch andere Schulen, Eltern, Lehrer auf emotionale Weise bewegen, das Projekt Herausforderung zu implementieren, so dass wir auch auf dieser Ebene Wirkung entfalten wollen. Dabei spielt auch die Vernetzung der Schulen, die das Projekt bereits durchführen, untereinander eine wichtige Rolle. Die Öffentlichkeitsarbeit ist ein entscheidender Teil, um ihnen Mut zu machen, das Projekt stetig weiter zu entwickeln und für mehr Schülerinnen und Schüler zugänglich zu machen.

Methodik und Didaktik
Auf der Wissensebene sollen die Wichtigkeit von Datenschutz und Urheberrecht vermittelt werden. Auf affektiver Ebene soll das Projekt die Schülerinnen und Schüler für diesen Themenkomplex sensibilisieren und einen verantwortungsvollen Umgang fördern. Zum Beispiel müssen Schülerinnen und Schüler lernen, für sämtliche Fotos, Videos etc. Einverständniserklärungen einzufordern bevor sie etwas veröffentlichen. Für eine konsequente Bespielung der Kanäle soll gemeinsam ein Redaktionsplan erarbeitet werden und die Schülerinnen und Schüler entwickeln selbst eigene Formate und Serien medialer Veröffentlichungen. Methodisch dient hier das Story-Telling nach dem "Heldenreise"-Prinzip als didaktische Grundlage.

Durchführung
Die Umsetzung soll in einer Art "Social-Media-AG" vor Ort stattfinden. Jeweils zwei ältere Schüler übernehmen die Leitung mit Reflexion in Zusammenarbeit mit einer Lehrkraft der Schule. Alternativ kann die AG mit verantwortungsvollen Studierenden des Lehramts (falls Uni in der Nähe der Schule) oder Ehrenamtlichen umgesetzt werden, die sich in dem Social-Media-Bereich auskennen. Ausgewählt werden bis zu fünf Schulen in einem Mini-Wettbewerb, die eine solche AG einrichten, an der wahrscheinlich zwischen 15 und 20 Schülerinnen und Schüler teilnehmen. Neben der Einbindung von Social Media sollen zur Stärkung der Vernetzung mit anderen Schulen Videokonferenzen stattfinden, die zentral koordiniert werden. Dazu wählt jede AG vor Ort einen demokratischen Vertreter für ein übergreifendes Redaktionsgremium. Ein Redaktionsplan wird entwickelt und stetig angepasst und mit Inhalt gefüllt.

Erwartungshaltung
Durch die starke emotionale Verbundenheit mit den geleisteten Herausforderungen erwarten wir eine noch tiefergreifende Auseinandersetzung mit den erbrachten Erfolgen der Schülerinnen und Schüler innerhalb des Projekts. Die weitere Verbreitung an andere Schulen und die allgemeine Öffentlichkeit soll die Schülerinnen und Schüler stolz machen und andere motivieren, auch ihre Komfortzone zu verlassen. Das entstandene Material kann später auch für andere Medienformate aufbereitet werden und nachhaltig genutzt werden. Auf systemischer Ebene erfüllt dieses Vorhaben eine Prototyp-Funktion, um es später an möglichst vielen Herausforderungs-Schulen zu etablieren. Dabei werden nicht nur Schülerinnen und Schüler angesprochen, sondern auch Lehrkräfte, Schulleitungen, Eltern und ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter, die sich für das Projekt interessieren und engagieren.

Zusammenarbeit / Akteure
Neben fünf ausgewählten Schulen, die das Projekt bereits durchführen, sollen die Schülerinnen und Schüler mit den nationalen Akteuren der Initiative "Schule im Aufbruch" und "Herausforderung – einfach machen" zusammenarbeiten. Dazu soll ein Medienexperte – ebenfalls in Webinaren – Grundwissen zu Datenschutz und dem Umgang im Social Web vermitteln und beratend zur Seite stehen.

Voraussetzungen
Es besteht Kontakt zu Schulen, die an dem Social-Media-Konzept zum Projekt Herausforderung Interesse haben und dieses mit umsetzen wollen und eine AG einrichten wollen. Kenntnisse zum Datenschutz und entsprechende Formulare (zum Beispiel Fotoeinverständniserklärung für Eltern) sind vorhanden. Eine Pro-bono-Kooperation mit einer Medienagentur in Wuppertal unterstützt bei dem professionellen Aufbau der Social-Media Präsenz. Die Verwaltungs- und Koordinierungsaufgaben werden durch die Initiative "Herausforderung – einfach machen" abgedeckt.

Zeitplan
⦁    Herausforderungsschulen werden im September angeschrieben mit der Bitte um Teilnahme an dem Wettbewerb.
⦁    Fünf Schulen werden im Oktober ausgewählt.
⦁    Die AGs starten im Oktober/November
⦁    Schülerinnen und Schüler werden fortgebildet und entwickeln Inhalte und Konzepte, die nach und nach veröffentlicht werden.
⦁    Währenddessen Austausch mit anderen Schulen per Videokonferenz bzw. gegenseitige Besuche
⦁    Januar/Februar: Passend zum Start der Planungsphase weiterer Schulen werden die Webinare stattfinden, um andere Schülerinnen und Schüler zu begeistern und Mut zu machen.

Einsatz Fördergeld
Zoom-Jahres-Lizenz zur Durchführung von Online-Webinaren, Fahrtkosten zwischen den Schulen, Aufwandsentschädigung für einen Social-Media-Experten zur Aufklärung über Datenschutz/Bildrechte/verantwortungsvolles Medienhandeln, Lizenz für Fotobearbeitungsprogramm

 
 
 

Markus Görlich und Margret Lensges
Foto: Dominik Eisele/Deutsches Lehrkräfteforum

 

Jetzt unseren Newsletter abonnieren!

Erhalte regelmäßig aktuelle Neuigkeiten rund um das Deutsche Lehrkräfteforum.