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Geförderte Projekte Informationen zu den 2019 zur Förderung ausgewählten Projekten


Das Unterrichtsfach "Verantwortung"

Heike Herrmann & Birgit Michelfeit, Ganztags-und Gemeinschaftsschule G.E. Lessing, Salzwedel

Verantwortung übernehmen ist eines der essentiellen Dinge, die ein Mensch tun muss, um seine Persönlichkeit weiter zu entwickeln und in eine positive Richtung zu lenken. Und damit ist Verantwortung für alle Dinge, Menschen, Umstände und Erfahrungen gemeint, die einem in seinem Leben widerfahren. Im Rahmen des Unterrichtsfaches "Verantwortung" lehren wir unsere Schülerinnen und Schüler, Verantwortung für verschiedene Lebensbereiche zu übernehmen. Dieses große Oberprojekt gliedert sich im Wesentlichen in drei Unterprojekte. Es besteht aber noch genügend Freiraum für eigene Ideen der Schüler. Im Rahmen eines Unterprojektes unterstützen wir Vorschulkinder im Senegal. Eine ehemalige Lehrerin unserer Schule hat mit Privatmitteln eine Vorschulklasse im Senegal aufgebaut. Wir arbeiten eng mit dieser Vorschule zusammen, organisieren Patenschaften für Kinder und führen gemeinsame Projekte durch, die wir über skype auswerten. Im zweiten Unterprojekt übernehmen wir Verantwortung für Benachteiligte und unterstützen finanziell das Kinderhospiz Mitteldeutschland durch monatliche Aktionen. Im Rahmen des dritten Unterprojektes übernehmen unsere Schüler Verantwortung für einen Teich neben der Schule. Das große Projekt "Unterrichtsfach Verantwortung" wird im kommenden Schuljahr als reguläres Fach der Stundentafel aufgenommen. Schüler können sich an den vorgeschlagenen Aktionen, die die schulisch organisiert sind beteiligen oder selbst eine Verantwortung im Freizeitbereich übernehmen, die beim Lehrer abgerechnet wird.

 
Ziele und Zielgruppe
Ziel des Unterrichtsfaches Verantwortung ist, den Blickwinkel von sich selbst abzuwenden und den Fokus auf Benachteiligte zu lenken. Und das nicht nur einmalig, sondern regelmäßig und nachhaltig. Der Austausch mit anderen Kulturen, die Verantwortung für die Sorge kranker Kinder oder das Übernehmen von Verantwortung für die Natur fördern die Sozialkompetenz und die Persönlichkeit unserer Schüler. Um Verantwortung nicht nur sporadisch auszuüben, sind alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule beteiligt. Das Projekt durchzieht alle Lebensbereiche.

Methodik und Didaktik
Um eine Regelmäßigkeit zu gewährleisten, soll das Unterrichtsfach „Verantwortung“ mit zwei Unterrichtsstunden pro Woche im Stundenplan verankert werden. Diese zwei Stunden liegen am Rand der Stundentafel und können in Eigenverantwortung abgeleistet werden. Die Regelmäßigkeit in der Verantwortung mit dem Senegal-Projekt und dem Teichprojekt findet im Unterrichtsfach Projektlernen statt. Themen aus Natur und Gesellschaft werden zeitgleich in der Vorschulklasse im Senegal und in den unteren Klassenstufen unserer deutschen Schule bearbeitet, es erfolgt ein Austausch über skype. Das Unterrichtsfach Verantwortung findet in jahrgangsübergreifenden, gemischten Lerngruppen statt. Die Methoden der "Verantwortungstätigkeit" sind sehr vielschichtig. Sie gehen über das Organisieren von Aktionen über das Besichtigen einzelner Einrichtungen bis zur aktiven Unterstützung.



Durchführung
Die Planung der Projektgruppen und Projektthemen obliegt dem Team Verantwortung. Über die Teamleiterin wird der Kontakt zu Ute Moritz, der verantwortlichen Lehrerin im Senegal und zu Markus Köhler, dem verantwortlichen Mitarbeiter aus dem Mitteldeutschen Hospiz gehalten. Monatlich finden Evaluationen statt. Über den Zeitraum eines Jahres bestehen Patenschaften über Vorschulkinder der "Case de Keur Thomas" in Malicounda. Die Patenschaft für ein Kind kostet 50 Euro. Dieser Betrag wird von den einzelnen Klassen auf verschiedene Art und Weise aufgebracht. Für das Hospiz wird stets gesammelt und halbjährlich übergeben. Die Arbeit am Teich und der umgebenden Umwelt findet im Rahmen des Projektlernens wöchentlich statt. Allen gemeinsam ist, dass jeder Schüler für zwei Stunden an einer der Verantwortungsprojekte teilnehmen muss oder selbst eine Verantwortung vorschlagen muss.

Erwartungshaltung
Es wird das Bewusstsein geweckt für den Umgang mit anderen Kulturen, Benachteiligten und der Umwelt. Das Emphathieempfinden wird gestärkt, es werden Wertschätzungen anerzogen und es erfolgt ein anderer Blick auf die eigenen Probleme. Der Unterricht erfolgt lebensnah und nicht weltfremd.

Zusammenarbeit / Akteure
Das Projekt erfolgt mit dem Team Verantwortung, das aus interessierten Lehrern der Schule besteht sowie den Kooperationspartnern Ute Moritz (Leiterin der Vorschule im Senegal), Markus Köhler vom Mitteldeutscher Kinderhospiz, den Mitgliedern des Schülerrates unserer Schule, dem Team Projektlernen und dem Schulamt.

Voraussetzungen
Die Voraussetzungen sind zum Teil gegeben. Die organisatorischen Voraussetzungen sind seit einem Jahr abgestimmt und laufen kontinuierlich. Der Schülerrat organisiert inzwischen eigenverantwortlich die Aktionen. Digitale Medien zum Skypen sind zum Teil vorhanden. Für das Arbeiten am Teich sind Geräte zum Bearbeiten geplant. Spendenbüchsen für das Sammeln von Geldern für das Hospiz stellt das Hospiz selbst zur Verfügung. Dem Team Verantwortung obliegt die Organisation der wöchentlichen Verantwortungsstunde.

Zeitplan
Das Projekt ist keine Eintagsfliege. Durch die wöchentliche Unterrichtseinbindung besteht Kontinuität. Im Moment ist das geplante Fach noch fakultativ, wird aber von den meisten Schülerinnen und Schülern besucht. Im kommenden Jahr soll eine Verbindlichkeit entstehen. Das Projekt ist angelaufen und wird weiter ausgeweitet.

Einsatz Fördergeld
Von den Fördergeldern wollen wir nutzen zum Anschaffen von Geräten zum Bauen von Hütten, Bänken und Schautafeln am Teich. Wir benötigen einige Tablets, die wir zur Skype-Übertragung der Lernergebnisse aus Malicounda brauchen.

 
 
 

Birgit Michelfeit (li.) und Heike Herrmann
Foto: Dominik Eisele/Deutsches Lehrkräfteforum

 

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